Schüler*innen mit zentral bedingten visuellen Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen fallen oft durch ihre „Unkonzentriertheit“, „Unaufmerksamkeit“ oder „Leistungsverweigerung“ auf.

cvi beschäftigt sich gezielt mit der Abklärung dieser Auffälligkeiten und bietet Möglichkeiten zur Diagnostik und Therapie.

Gutes Sehen braucht Auge und Gehirn!

Ablauf der cvi-Abklärung

  • augenärztlicher Befund inklusive Pupillenerweiterung, um die Augen organisch genau zu untersuchen und um Fehlsichtigkeiten festzustellen ---> je nach Wert der Fehlsichtigkeit wird eine Brille verordnet
  • erweiterter orthoptischer Status inklusive cvi screening - bei Auffälligkeiten des screenings wird den Eltern eine orthoptische Funktionsdiagnostik empfohlen
  • die Eltern füllen einen ausführlichen Fragebogen aus - dieser wird passwortgeschützt auf meine cloud hochgeladen
  • aufgrund des Fragebogens wird der Ablauf der orthoptischen Funktionsdiagnostik von mir festgelegt und bei Ihnen zu Hause durchgeführt ---> Dauer ca. 1 Stunde
  • der ausführliche schriftliche Befund wird bei einem neuerlichen Termin bei Ihnen zu Hause besprochen (in Abwesenheit des Kindes) - individuelle Fördermöglichkeiten und eine eventuell nötige Ergotherapie werden erörtert
  • Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine cvi Abklärung nicht. Sollten Sie eine private Krankenzusatzversicherung haben, klären Sie bitte die Kostenübernahme für orthoptische Diagnostik und Therapie direkt mit Ihrem Versicherungsinstitut. Es besteht bei sozialen Härtefällen auch die Möglichkeit, sich über den Verein "Rettet das Kind" finanziell unterstützen zu lassen. https://rettet-das-kind.at
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Probleme, die Schüler*innen mit cvi haben können:

- sie zeigen schwankendes Sehverhalten abhängig von Tageszeit, Motivation, Aufmerksamkeit
- sie haben Schwierigkeiten, sich im Buch/Heft, am Arbeitsplatz zu orientieren
- sie werden bei Arbeiten mit visuellen Aufgaben schnell müde
- sie verwechseln ähnliche Buchstaben, lassen Buchstaben/Zeilen aus
- sie machen immer dieselben Fehler
- sie haben ein sehr auffälliges Schriftbild, vor allem bei der Schreibschrift
- sie können klein Gedrucktes, besonders bei schlechtem Kontrast, nicht entziffern
- sie verlieren den Überblick, wenn zu viele Informationen auf einem Arbeitsblatt sind
- sie finden sich im Wörterbuch nicht zurecht - sie können nicht gleichzeitig zuhören und (ab-)schreiben
- sie lernen akustisch, „blockieren“ aber bei visuellen Anforderungen
- sie sind unsicher in sozialen Kontakten


Prinzipiell ist zu sagen, dass cvi nicht mit der Intelligenz eines Kindes zusammenhängt!

weitere Informationen und Downloads:

cvi Folder vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Folder der österreichischen ophthalmologischen Gesellschaft zum Thema cvi

Broschüre "Kinderaugen und Lernen" als Download

 

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Wenn ein Kind Schulprobleme hat, führt der Weg oft zum Augenfacharzt/Augenfachärztin, der/die im besten Fall auch eine Orthoptist*in zu seinem/ihrem Team zählt. Meist soll abgeklärt werden, ob das Kind gut sieht, weil es z.B. viele Fehler beim Abschreiben von der Tafel macht, weil es bei zwei Bildern die Unterschiede nicht erkennen kann, weil es Schwierigkeiten beim Rechnen hat oder weil es farbig unterlegten Text nur schwer lesen kann. Die Frage der Eltern lautet oft: "Braucht mein Kind eine Brille?" Dies wird augenärztlich/orthoptisch abgeklärt.

Die Förderung eines Kindes mit cvi sollte - wenn möglich - immer interdisziplinär erfolgen, die Orthoptist*in achtet dabei speziell auf eine bestimmte visuelle Wahrnehmungsleistung. Ziel ist es, die Kinder in mehreren Teilbereichen zu fördern. Dabei sollte der Spaß beim Trainieren/Spielen nicht zu kurz kommen.

Zum interdisziplinären Team gehören neben der Orthoptist*in verschiedene Berufsgruppen, deren Ziel es sein sollte, das bestmögliche Umfeld für die Betreuung Ihres Kindes zu schaffen:

  • - Ergotherapeut*innen
  • - Kinderfachärzt*innen
  • - Kinderpsycholog*innen
  • - Kinderneurolog*innen
  • - Lehrer*innen
  • - Logopäd*innen